Synthetisches Steatit
Einführung der technischen Steatit Presskeramiken
Mit der Presskeramik-Palette bedienen wir Anwendungen, bei denen Teile weniger starken Belastungen unterliegen. Die für ihre Anwendung notwendigen Eigenschaften werden bei einem Einbrand von unter 1.000 °C erzielt.
Die zu bearbeitenden Teile werden mittels Formen, Trocknungspressen, im Nassverfahren und durch Extrudieren hergestellt. Eine Bearbeitung im Rohzustand ist möglich.
Synthetischer Steatit, im Gegensatz zum natürlichen Steatit, das für bearbeitbare Keramik benutzt ist, gibt es in zwei Arten:
Dichter Steatit
Dichter Steatit ist ein sehr weiches Mineral, dessen Hauptbestandteil Speckstein ist. Es ist eine kostengünstige Option für Isolation und Bearbeitung, die keine speziellen Werkzeuge erfordert. Sein elektrischer Widerstand bleibt auch bei hohen Temperaturen hoch und es hat eine gute mechanische Beständigkeit
Poröser Steatit
Poröser Steatit hat ähnliche Eigenschaften wie normalen Steatit. Jedoch besitzt es eine geringere mechanische Festigkeit und dank seiner Porosität eine bessere Temperaturwechselbeständigkeit.
Anwendungsgebiete der technischen Steatit Presskeramiken
- Träger für Heizwiderstände
- Funkenfängerschutz
- Gastechnik
- Elektrische Heizungen
- Teile für Heizpatronen
- Elektrische Wärmespeicher
- Widerstände
Vorteile der technischen Steatit Presskeramiken
- Härte
- Hohe mechanische Festigkeit
- Maßbeständigkeit auch bei hohen Temperaturen
- Verschleiß- und Korrosionsbeständigkeit
- Elektrischer Isolator
- Hitzebeständigkeit
- Chemikalienbeständigkeit
- Dielektrische und ferroelektrische Eigenschaften
Entwicklung von keramischen Werkstücken
Keramiken sind Werkstoffe, die eine besondere Ausgestaltung erfordern, da sie nicht duktil sind und eine sehr hohe Schmelztemperatur haben. Vor der Verfestigung der Form bei hoher Temperatur ist eine Aufbereitung des Pulvers erforderlich. Dies kann auf verschiedene Arten geschehen: Schlickergießen, plastische Formgebung oder Trockenpressen.
Final Advanced Materials verwendet das Schlickergießen, um seine Keramikprodukte zu formen. Dabei wird das Rohstoffpulver mit einem Bindemittel in einem Lösungsmittel dispergiert. Diese in Suspension gebrachte Masse bildet den Schlicker. Er wird dann in einer Gießform verdichtet, um das gewünschte Teil zu erhalten. Dieser Schritt wird als Extrusion bezeichnet. Das Extrudat muss dann trocknen, bevor es bei hoher Temperatur gebrannt wird. Beim Sintern werden die Materialkörner miteinander verschweißt, um das Endprodukt zu verfestigen.
Technische Daten der technischen Steatit Presskeramiken
Eigenschaft |
Einheit |
Steatit |
Poröser Steatit |
||||
Artikel-Nr. laut DIN EN60672 |
C221 |
C230 |
|||||
Zusammensetzung |
% |
MgO•SiO2 |
MgO•SiO2 |
||||
Dichte |
g/cm3 |
2,7 |
> 1,8 |
||||
Offene Porosität |
% |
< 0,5 |
< 35 |
||||
Farbe |
Weiβ |
Weiβ |
|||||
mechanische Eigenschaften bei 20 °C |
|||||||
Härte Vickers HV10 |
MPa |
780 |
- |
||||
Druckfestigkeit |
MPa |
> 900 |
> 100 |
||||
Biegefestigkeit |
MPa |
> 140 |
> 30 |
||||
E-Modul |
GPa |
110 |
- |
||||
thermische Eigenschaften |
|||||||
Dauertemperaturfestigkeit |
°C |
1.000 |
1.000 |
||||
spezifische Wärme bei 20 °C |
J K−1 kg−1 |
800-900 |
800-900 |
||||
Wärmeleitfähigkeit bei 100 °C |
W.m-1.K-1 |
2-3 |
1,5-2 |
||||
Ausdehnungskoeffizient von 20 bis 1.000 °C |
10-6 K-1 |
8-9 |
- |
||||
elektrische Eigenschaften |
|||||||
spezifischer Widerstand |
bei 20 °C |
Ω.m |
> 1011 |
- |
|||
bei 600 °C |
> 105 |
105 |
|||||
Durschlagfestigkeit |
kV/mm |
15 |
- |
Die physikalischen Größen in dieser Dokumentation sind unverbindliche Richtwerte. Bitte wenden Sie sich für weitere Informationen an unsere technische Abteilung.